Bei Drops Wolle gibt es jetzt aus alten Jeans recycelte Wolle. Die Farben fand ich so schön, dass ich mir gleich ein Projekt dazu ausdachte: Topflappen. Das klingt erstmal ganz schön langweilig, aber die kann man immer gebrauchen und auch gut verschenken. Zwar ist Topflappen häkeln oder stricken eine ganz einfache Sache, damit man sie aber auch wirklich benutzen kann, muss man zwei Dinge beachten:
- Man darf keine Kunstwolle, wie Acryl oder Polyester verwenden, weil sie bei hohen Temperaturen schmelzen.
- Die Topflappen müssen dick genug sein und nicht zu löcherig, damit man sich nicht die Finger verbrennt. Klar.
Wenn man recht fest häkelt, bekommt man das mit dicker Wolle halbwegs hin, meistens häkelt man aber zwei Seiten und näht sie dann zusammen. Da ich aber lieber stricke, musste ich mir etwas einfallen lassen, denn sonst hat man zwei Probleme: erstens wird es löchrig und zweitens rollt sich das Strickstück, wenn man nicht grade langweilig alles mit rechts strickt. Mir fielen zwei Varianten ein: Webmaschen und doppelt stricken:
Zuerst die Webmaschen-Anleitung:
Ausreichend Maschen mit dicker Wolle aufnehmen. Achtung, das Gestrick wird sehr dicht, man braucht also mehr Maschen als beim normalen Stricken. Insgesamt sollte man möglichst locker stricken.
Auf der rechten Seite des Strickstücks geht es immer so: Randmasche abheben, dabei darauf achten, dass der Rand schön und nicht verknorkelt wird.
- rechte Masche stricken, Faden nach vorn legen und nächste Masche abheben. Wiederhole ab *. Stricke bis zur vorletzten Masche, die Randmasche rechts stricken. Auf der linken Seite geht es dann so: Randmasche abheben. * wenn die Masche in der Vorreihe, also auf der rechten Seite, gestrickt wurde, dann Faden nach hinten legen und Masche abheben. Wurde die Masche in der Vorreihe abgehoben, jetzt links stricken. Wiederhole ab * bis zur vorletzten Masche, die Randmasche links stricken.
Diese Strickvorschrift hat den Effekt, dass der Faden auf der rechten Seite wie gewebt aussieht und ziemlich fest wird. Auf der Rückseite sieht man dafür Huckel von den linken Maschen. Mit zwei oder mehr Farben wird das Ganze natürlich noch spannender.
Hier ist der rechte Topflappen mit Webmaschen gestrickt, das ist die Vorderseite.
Die zweite Topflappen-Strickvariante geht so (mit Dank an Christine, die mich auf die Idee brachte): Man nimmt die doppelte Anzahl, als man eigentlich für eine Seite bräuchte an Maschen auf. Man braucht zwei Fäden, es bietet sich natürlich an, mit zwei Farben zu arbeiten.
Dann geht es so: Wiederhole: Stricke eine Masche rechts mit dem Faden eins und die nächste links mit Faden zwei. Auf der Rückseite entsprechend rechts mit Faden zwei und links mit Faden eins. Die letzte Masche habe ich jeweils mit beiden Fäden gestrickt, dadurch sind die Seiten zu. Man sieht beim Bild unten die abwechselnd farbigen Maschen in der obersten Reihe auf der Nadel, die beim stricken dann auf die jeweilige Seite sortiert werden:
Die Farben kann man zwischendurch natürlich tauschen für ein bisschen Streifen. Zum Abketten am Ende habe ich immer die beiden Maschen, die linke und die rechte, zusammen abgekettet, dadurch ist der Topflappen oben auch abgeschlossen. So erhält man einen doppelt gestrickten Topflappen, der dick genug ist, man kann aber auf die selbe Art einen Waschlappen zum reingreifen stricken (indem man nicht zusammen abkettet) oder vielleicht eine Tasche, wo man nur noch ein langes Band zum Umhängen dranmachen muss.