Der sehr kleine Schreibtisch in einem engen verwinkelten Kinderzimmer sollte auf Wunsch des Nutzers um eine angebaute Arbeitsfläche aus Massivholz erweitert werden. Ziel war es auch, den geringen im Zimmer verfügbaren Platz möglichst optimal auszunutzen. Dabei sollte die Erweiterung so gestaltet und befestigt werden, dass bei späterem Entfernen möglichst keine oder nicht sichtbare Spuren am Schreibtisch zurückbleiben. Die Fächer an der Front des Schreibtisches sollten selbstverständlich zugängig bleiben.
Für die kleine Arbeitsplatte war noch ein Stück Restholz Buche-Leimholz vorrätig. Es stammte vom Ausschneiden der Spüle aus einer Küchenarbeitsplatte. Für den Fuß wurde ein Fichte-Leimholzbrett 2000x300x18 neu gekauft. Weiter wurden einige Holzdübel, 2 Metallwinkel zzgl. Schrauben und einige kleinere Restholzstücken verbaut. Nicht zu vergessen etwas Leim. Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 20 EUR.
In einem ersten Arbeitsschritt wurde die Arbeitsplatte mit einer Handkreissäge zugeschnitten. Die Ecke vorne links wurde zur Verletzungsminimierung mit Stichsäge und Tellerschleifer abgerundet und die Kanten der Oberseite vorn und links mit der Tischfräse angefast. Notwendig war die Ausarbeitung einer 3mm hohen und 25mm breiten Nut an der Unterseite am rechten Rand der Platte für die spätere Befestigung am Schreibtisch, da die Plattenstärken von Schreibtisch und Erweiterung um 3mm abwichen. Danach ein Schliff mit dem Schwingschleifer und fertig.
Der Fuß wurde so gestaltet, dass 3 breite Ordner und einige Bücher verstaut werden können. Die Konstruktion erfolgte einfach durch Zusammenleimen mit Holzdübeln. An den Rückseiten der Böden wurden einerseits zur Erhöhung der Seitenstabilität, aber auch als rückwärtiger Anschlag, 5 cm hohe Leisten eingeleimt. Auch hier der Zuschnitt mit Handkreissäge bzw. Kappsäge. Zur Oberflächenbehandlung der Platte und des Fußes wurde Arbeitsplattenöl verwendet. Diese hinterläßt eine wischfeste, farblose und matt glänzende Oberfläche, die sich nach Abnutzung leicht wieder auffrischen lässt.
Die Arbeitsplatte wurde mit Holzdübeln seitlich auf dem Fuss justiert und mit Metallwinkeln befestigt. Die Verbindung zum Schreibtisch erfolgte ebenfalls mit Schrauben. Dazu wurde aus Restholz eine kleine Winkelkonstruktion gebaut, um die Befestigungsflächen an der Schreibtischfront optimal auszunutzen. Beim Entfernen bleiben so an der Unterseite der Arbeitsplatte des Schreibtisches nur 3 kleine Schraubenlöcher zurück.