Nach dem erfolgreichen Aufbau meines Buggys sollte dieser nun endlich Rennluft schnuppern. Am 27. Oktober brach ich dann mit einer voll gepackte Kisten Material, Tisch und Stuhl auf in das Racing Center Leipzig. Vor Ort brauchte ich dann mein mitgebrachtes Mobiliar nicht und konnte meinen Schrauberplatz direkt neben der hauseigenen Driftstrecke aufbauen.
Vor Beginn der Veranstaltung konnte frei trainiert werden, was für mich auch dringend Not tat, denn so eine Indoor-Piste ist drastisch schmaler als ein Parkplatz. Schon nach wenigen Runden hatte ich mich das erste mal eingehakt und das Hinterrad hing nur noch an der oberen Schwinge. Kurz den Akkuschrauber gezückt und fünf Minuten später war alles wieder in Ordnung. Dieses Schauspiel sollte sich in dieser Kurve aber noch zweimal wiederholen. Für den nächsten Lauf würde ich mir allerdings wünschen, dass die dort tragend verbaute Bierbank etwas besser geschützt wird. Beim dritten Mal hat es mir sogar die Dämpferkappe abgehoben, sodass ich diesen spontan neu befüllen müsste. Netterweise hat mir ein Konkurrent ein wenig Öl überlassen.
Unter einem straffen Zeitplan ging es dann Punkt neun zum ersten Vorlauf. In der Rookie-Klasse, in der ich gestartet bin, gab es leider nur einen Gegner. Dennoch hatten wir viel Spass miteinander. Wer den Lauf letztendlich gewonnen hat, kann keiner sagen, da ich den falschen Transponder für die Zeitnahme gegriffen hatte.
Während des Laufes hatten sich alle originalen Sicherungsklammern der Karosserie durch Vibrationen gelöst. Diese wurden fix durch größere ersetzt und vorne noch mit einer Gummiunterlegscheibe fixiert. Für den Transponder habe ich noch ein zusätzliches Loch in die Karosserie geschnitten, damit dieser nicht, wie in seiner usprünglichen Position, sperrt.
Der zweite Vorlauf ging dann an mich, da mein Gegner mit Akkuproblemen ausfiel. Zwischen den Läufen fand immer das übliche Spiel statt: Akku wechseln, Akku laden und Schrauben kontrollieren und nachziehen.
Im dritten Vorlauf wurde das Rennen schon knapper und die Fahrfehler weniger. Das Motorritzel allerdings drehte dann nach zwei Rennminuten frei und ich bin ohne Vortrieb liegen geblieben. Nach dem Lauf habe ich erst gemerkt, dass die Laufbuchse für die Hinterachsschwinge fehlte. Diese hat wohl das dreimalige Abreißen des Radess nicht so einfach hingenommen. Ich habe dann einfach einen O-Ring eingesetzt (siehe Bild). Dadurch war das Spiel durch die fehlende Buchse erstmal weg.
Die durchwachsenen Vorläufe sicherten mir dann trotzdem den zweiten Startplatz für die drei Finalläufe. Das erste A-Finale war bereits ein recht spannendes Rennen. Leider ist die Spurstange kurz vor Ende rausgehüpft und ich musste zwei Runden lang reparieren.
Das zweite A-Finale sollte endlich defektfrei laufen. Wir haben uns bis zur vorletzten Runde duelliert. Leider kam es dann im Waschbrett zu einer Kollision, die für mich auf dem Dach endete. Dennoch hat das Rennen Lust auf mehr gemacht!
Im dritten A-FInale waren wir die ganze Zeit auf einer Höhe und ich konnte mit nur einer halben Sekunde Vorsprung gewinnen.
In der Gesamtwertung war ich damit Zweiter. Da mein Gegner erlaubterweise aber einen nicht ganz reglementskonformen Buggy am Start hatte, durften wir uns beide auf das Siegertreppchen stellen.
Dass im letzten Lauf noch die Karosserie gebrochen ist, verschweige ich hier lieber. ;)
Als persönliches Fazit: So eine toll organisierte Veranstaltung macht riesigen Spaß. Ich komme auf jeden Fall wieder nach Leipzig, dann aber vielleicht mit meinem Glattbahner.