Da wir einen neuen Tamiya TT-02 aufgebaut haben, war natürlich dessen Vorgänger, ein TT-01, “übrig”. So wurde fix beschlossen, diesen von Glattbahn auf Rallye umzubauen.
Hier ist die die üppige Menge an Material und Werkzeug zu sehen, welche wir dafür brauchen. Zum Lackieren benötigen wir nebst Sprühlack und Abklebeband auch die unlackierte Karosserie.
Zum Rallye-Umbau selber reichen uns längere Dämpfer, Reifen mit Profil und ein Staubschutz.
Das TT-01 Chassis hat kleinere, aber für dieses Modell recht übliche, Modifikationen erfahren. So wurde ein stärkerer Motor verbaut und deshalb auch eine Antriebswelle aus Aluminium. Alle Gleitlager sind durch Kugellager ersetzt worden und auch die Radmitnehmer aus Plastik wurden durch festschraubbare Alu-Mitnehmer getauscht. Dies ist eine sinnvolle Investition für alle die keinen tiefe innere Verachtung für Sicherungsstifte entwickeln wollen. Die Originallenkung mit sehr viel Spiel wurde auch schon durch ein Pendant aus Aluminium ersetzt. Des Weiteren wurde auch der Servo gegen einen spritzwassergeschützten HPI SF-10W getauscht.
Die wichtigste Änderung für die Rallyetauglichkeit des TT-01 ist das Verbauen von längeren Stoßdämpfern. Die originalen Dämpfer sind ca. 50 mm lang, wir haben 65 mm lange Öldruckdämpfer erworben. Dies sollte uns rund 7mm mehr Bodenfreiheit und auch ein wenig mehr Federweg bieten.
Schraubt man die Dämpfer einfach um, merkt man, dass die unteren Fahrwerksschwingen auf der Bodenplatte des Chassis aufsetzen. Da dadurch nicht die volle Bodenfreiheit und der volle Federweg bereit stehen, wird kurzerhand ein wenig Material abgedremelt. Ich empfehle dazu die Arbeit mit einer flexiblen Welle am Dremel, dies ist unabdingbar wenn man akkurat arbeiten möchte. Hier sieht man im Vergleich Originalzustand links und den Umbau rechts:
Und hier dann im eingebauten Zustand der Vorher-Nachher-Vergleich der Aufhängungsgeometrie:
Ein weiteres Problem stellt sich noch: Die Kunststoffkanten der Diffentialausgänge schaben nun am oberen Aufhängungsarm. Auch hier wird mit dem Dremel kurzer Prozess gemacht und eben diese Kanten entfernt. Prinzipiell muss nur eine Ecke abgenommen werden, aber in der Bearbeitung ist es einfacher die ganze Kante zu entfernen.
Der ganze Prozess muss dann noch einmal für die Hinterachse durchgeführt werden. Zuletzt wird noch die Staubschutzhülle mit Klett und Flausch montiert.
Es gibt eine Variante des TT-01 namens TT-01E, die ein Oberdeck montiert hat. Dieses soll die Steifigkeit des Chassis auf hartem Untergrund erhöhen. Bei einem Rallyeauto ist aber ein gewisser Grad möglicher Verwindung des Chassis, der sogenannte “Flex”, durchaus hilfreich für das Fahrverhalten auf unebenem Untergrund. Für TT-01E-Besitzer empfehle ich daher einen Rückbau des Oberdecks.
Für den richtigen Rallye-Look haben wir uns einen Mitsubishi Lancer bestellt. Diese Karosserie ist 190 mm breit. Darauf ist zu achten, da die Karosserien und vieler anderer Hersteller 200 mm breit sind. Tamiya ist da halt ein wenig schmaler.
Zur Karosserie gehören auch ausgeformte Scheinwerfer. Man kann in der Karosserie die Stellen der Scheinwerfer klar lassen und dann die hübsch bemalten Scheinwerfer dahintersetzen und vielleicht auch noch mit LEDs bestücken. Da das Rallye-Auto doch etwas öfter vorne aufsetzen oder Kontakt mit Hindernissen haben wird, werde ich auf dieses dekorative Element verzichten.
Der erste Schritt beim Bau der Karosserie ist das Ausschneiden der Lexankarosserie. Dafür kann ich nur zu einer leicht gekrümmten Lexanschere raten. Diese macht einem das Leben viel einfacher. Danach positionieren wir die Löcher der Karosseriehalter. Viele Modellbauer setzen diese auch gerne erst nach dem Lackieren, ich aber finde es einfacher mit der noch unlackierten Karosserie zu arbeiten, dann man so besser positionieren kann.
Die Stellen für die Löcher werden mit ein wenig Augenmaß angezeichnet. Ich nehme einen 3 mm Bohrer. Das macht es mit möglich ggf. die Löcher noch aufzuweiten, wenn ich mich beim einmessen ein wenig vertan habe. Gerne aber kann man auch die Löcher direkt im richtigen Maß und mit dem passenden Karosseriebohrer bohren.
Nun wird die Karosserie von innen mit Seife ausgewaschen, um sie von Fetten zu befreien. Danach kommt das Highlight. Mit unserem neuen Folienplotter haben wir uns eine Maskierfolie geschnitten. Diese wird von innen in das Dach eingeklebt. Danach werden mit Abklebeband die Kanten der Daches geschützt und mit Folie der Rest der Karosserie. Nun lackieren wir das Dach schwarz aus. Nach einer Stunde Trocknungszeit entfernen wir alle Abdeckmaßnahmen und lackieren die Karosserie noch weiß aus.
Die im Karosseriebausatz enthaltenen Aufkleber werden mit samt Heckflügel noch aufgeklebt und dann geht es endlich zur Probefahrt, die ersten Kratzer machen. ;-)