Ein Liegestuhl für den Garten

Der Sommer kommt, soviel steht mindestens seit den 30°C während der diesjährigen Mitgliederversammlung fest. Als kleinen Einstand (ich bin erst seit Februar Mitglied) habe ich mir daher überlegt einen Liegestuhl nach dem Vorbild eines Strandstuhls für den EBK-Garten zu bauen.

Das Internet gibt hier einige Beispiele. Einen konkreten Bauplan für einen Doppelliegestuhl findet man zum Beispiel von einem österreichischen Kräuterlimonadehersteller. Wer an einem Nachbau interessiert ist, ist herzlich eingeladen den Stuhl im Sozialraum (oder später Garten) zu testen (aktuell bis 110kg für sicher befunden).

Nun aber zur Sache: Ich habe mit einem Stück 36mm Buche, vorgehobelt und besäumt, begonnen und 8 gleich breite „Latten“ an der Formatkreissäge geschnitten (21x36mm). Die Latten wurden an der Kappsäge entsprechend der Schnittliste abgelängt und Teile mit möglichem „Körperkontakt“ an der Tischfräse mit einem Abrundfräser abgerundet. Die nächsten Schritte waren das Setzen der Bohrungen und Bohren der Aussparungen für die Muttern mit Forstnerbohrer. Schließlich habe ich die Aussparungen, mit denen der Liegestuhlwinkel eingestellt wird, an der Bandsäge ausgeschnitten. Damit waren die Rohteile fertig.

Im nächsten Schritt wurde der Stuhl mit „Nussbaum dunkel“ gebeizt und mehrfach mit Parkett- und Arbeitsplattenöl geölt, um die Wetterbeständigkeit zu erhöhen. Jetzt war es endlich Zeit für den Zusammenbau.

Für den Zusammenbau des Rahmens habe ich mich für 50x4mm Holzschrauben für die festen Verbindungen und M8 Torbandschrauben mit Muttern für die Gelenke entschieden.

Fehlt nur noch der Stoffbezug. Nach langem Abwägen des Für- und Widers fiel hier die Wahl auf Markisenstoff, der aus dem Netz verhältnismäßig günstig bezogen werden kann und wetterfest ist. Ein 160cm langes und 50cm breites Stück wurde mit Karstas Hilfe (Vielen Dank!) besäumt und Schlaufen an beiden Seiten umgenäht. In diese können Holzstäbe gesteckt werden, womit der Bezug am Stuhl befestigt wird. Die Stäbe können unkompliziert entfernt und der Bezug abgenommen werden.

Zum Schluss haben wir den Stuhl mit mutigen Freiwilligen getestet und bis jetzt hat er nicht nachgegeben (Yay!). Wer Fragen hat, kann mich gerne anschreiben und ansprechen. Ausblick: Der Bezug soll noch mit dem EBK-Logo bedruckt werden. Dazu wird noch nachberichtet.

Lessons learned:

  • Hübscher als Schrauben als Verbinder zu nutzen sind die Festo DOMINOS (keine offenen Schrauben sichtbar)
  • Forstnerbohrer zentrieren sich in bereits gebohrten Löchern nicht gut, also erst „forstnern“ dann durchbohren.
  • Einstellaussparungen an der Bandsäge zu sägen ist komplizierter, als diese mit Forstnerbohrern zu bohren (Danke für den Tipp Anne!).
  • Die Einstellaussparungen aus dem tragenden Rahmen zu sägen hat sich im Nachhinein als unnötiger Schwachpunkt herausgestellt. Also entweder diesen Rahmen stabiler (massiver) gestalten oder die Aussparungen aus einem separaten Stück sägen und auf den Rahmen aufsetzen.

Benötigte Materialen und Maschinen:

  • 36mm Buche Massivholz vorgehobelt und besäumt, ca. 130x20cm
  • Ca. 22 Stk. Holzschrauben 4x50mm
  • 4 Stk. M8 Torbandschrauben mit Muttern und Unterlegscheiben
  • Markisenstoff 160x50cm
  • Formatkreissäge
  • Kappsäge
  • Tischfräse
  • Bohris
  • Bandsäge
  • Nähmaschine

Buchenbohle 36mm

Die Rohteile

fertig gebohrt und gesenkt
frisch gebeizt
Der Rahmen steht
Der fertige Stuhl im Sozialraum