Ein gigantischer Donut

Schon länger hatte ich mir vorgenommen, eine Lampe in Form eines Torus zu bauen. Ein Torus ist ein Drehkörper, der entsteht, wenn ein Kreis um eine periphäre Achse gedreht wird.

Irgendwann saß ich mal wieder vor Sketchup, und hatte eine Idee, als ich die Ansicht auf “Drahtgittermodell” umgestellt hatte. Ich zeichnete einen Kreis, und stellte die Anzahl der Segmente auf 12. Auf die entstandene Fläche zeichnete ich einen weiteren, um ein Loch zu erhalten. Ein weiterer Kreis senkrecht durch den Mittelpunkt mit 36 Segmenten als Basis für “Follow me”, eine Funktion mit der man Drehkörper erstellen kann. Das Resultat ist der Plan für meine Toruslampe.

[caption id=“attachment_11966” align=“aligncenter” width=“1024”] Ein einzelnes Segment.[/caption]

[caption id=“attachment_11965” align=“aligncenter” width=“1024”] Der fertig konstruierte Torus.[/caption]

Der Clou ist, dass das Modell nur aus 7 unterschiedlichen Teilen besteht, da die Segment-Teile auf beiden Seiten gleich sind. Der Torus wird insgesamt aus 468 Einzelteilen bestehen.

In ein Segment des Drahtgittermodells hinein konstruierte ich also die Einzelteile. In den Scheiben habe ich Löcher vorgesehen, die Segmente erhielten kleine Verbinder zum reinstecken.

[caption id=“attachment_11509” align=“aligncenter” width=“1024”]Ein Ring mit den Löchern zum Einstecken der Segmente. Ein Ring mit den Löchern zum Einstecken der Segmente.[/caption]

Die Einzelteile wurden nun nach dxf exportiert und platzsparend auf der 50cm x 100cm großen Fläche verteilt.

[caption id=“attachment_11964” align=“aligncenter” width=“1024”] DXF-Datei für eine Platte 50x100cm[/caption]

Nachdem das Material bestellt war (5m² MDF in 2mm Stärke) konnte mit dem 1mm-Fräser losgefräst werden. Eine Platte mit 4 kompletten Segmenten dauerte ca. 45 Minuten, das ganze 9 mal.

Der Zusammenbau funktionierte erstaunlich gut. Ich habe wegen der fehlenden Pressmöglichkeit auf Holzleim verzichtet und Kontaktkleber (z.B. UHU Kraft /Pattex) verwendet.

[caption id=“attachment_10429” align=“aligncenter” width=“1024”]SONY DSC Beim zusammenbauen. Links im Bild die 7 verschiedenen Einzelteile sowie das Lampenfassungs-Spezialteil. Rechts sieht man die “Ringe”, sowie der entstehende Torus.[/caption]

Alle 3 Segmente verwendete ich ein spezielles Teil, was später die Lampenfassung aufnimmt. Es werden also 12 Leuchtmittel verbaut.

[caption id=“attachment_11967” align=“aligncenter” width=“916”] Das spezielle Teil für die Lampenfassung.[/caption]

Nach einigen Wochen waren nun endlich alle Teile gefräst und der Zusammenbau konnte abgeschlossen werden. Die letzte Verbindung zum vollständigen Torus war fummelig, konnte aber zu zweit bewerkstelligt werden. Danke nochmal an Dirk für die großartige Hilfe!

torus from Daniel Havlik on Vimeo.

Als Lampen wählte ich LED-Leuchtmittel mit G4-Stiftsockel. Die Stromführung wurde mit 5mm breitem Kupferklebeband ausgeführt, welches am obersten Segment von beiden Seiten um den Kompletten Torus herumgeführt wurde. An den Segmenten mit Lampenfassung dann nach unten abgezweigt und die auf ca. 1cm gekürzten Kabel der Lampenfassungen angelötet.

[caption id=“attachment_11978” align=“aligncenter” width=“1024”] Verkabelung mit Kupferklebeband und Lampenfassung.[/caption]

Für die Aufhängung habe ich ebenfalls die CNC-Fräse bemüht und aus Multiplex eine Deckendose gebaut, die den Trafo aufnimmt und an der die Drahtseile für die Aufhängung befestigt werden.

[caption id=“attachment_11979” align=“aligncenter” width=“1024”] Deckendose und Aufhängung für die Toruslampe.[/caption]

An den Enden der Drahtseile habe ich aus Holz kleine Clips gebaut die einfach in den Torus eingehängt werden. Durch 2 der Seile wird der Strom zur Lampe geführt. Diese wurden einfach an das Kupferband angelötet.

Hier sieht man die fertige Lampe in meiner Küche.

[caption id=“attachment_10428” align=“aligncenter” width=“1024”]Toruslampe Die Lampe hängt.[/caption]