Arbeitstisch mit Lochplatte

Zunächst der Zuschnitt (aus 16 mm dickem MDF, Übersicht als DXF Datei):

  * 4 Stk. 900mm x 100mm (Beine, schmale Seite)
  * 4 Stk. 900mm x 132mm (Beine, breite Seite, 100mm + 2 * 16mm)
  * 4 Stk. 1102mm x 100mm (Querstreben, lange Seite, Länge der MFT-Platte)
  * 4 Stk. 686mm x 100mm (Querstreben, kurze Seite, Breite der MFT-Platte minus 2 * 16mm)[![IMG_67221](/wp-content/uploads/2013/02/IMG_67221-300x225.jpg)

](/wp-content/uploads/2013/02/IMG_67221.jpg)

Markieren der Löcher, insgesamt 96 Stück. Mit dem Lineal geht es zügig voran.IMG_67226

Hier nochmal die Übersicht über die Abstände der Löcher an den Querstreben und an den Beinen. Sie sind dort jeweils um 50mm nach innen versetzt. Bei den Querstreben beträgt der Abstand zur langen Außenkante (verbaut also nach oben) jeweils 25mm, bei den Beinen zur kurzen Außenkante (verbaut nach oben) 40mm.

Durch die 15mm Differenz ist die Arbeitsplatte um genau diese Anzahl an Millimetern im Rahmengerüst versenkt. Bei einer 19mm Platte steht diese also 4mm über, sodass nichts vom Werkstück am Tisch hängenbleibt.

Die Löcher an den Beinen haben untereinander wiederum 50mm Abstand zueinander, sodass die Querstreben dort flexibel angebracht werden können (z.B. im unteren Bereich, oder oben für einen Krümelfang). Notwendig sind die weiteren Bohrungen nicht unbedingt, sorgen durch die dann vorhandene Symmetrie der Beine aber später für einen problemlosen Zusammenbau (Beine können auch auf den Kopf gedreht verbaut werden).

Bohren der Löcher auf der Tischbohrmaschine.IMG_67228

Abrunden der Ecken, damit man sich nicht verletzt. MDF ist scharfkantig.IMG_67242

Das Fräsen der Lamellonuten für die Beine, eine lange Lamellonut in die Fläche der breite Beinhälfte, einzelne Lamellolöcher dann in die lange Stirnseite der schmaleren Beinhälfte. IMG_67232

Verleimen der Beine.IMG_67233

Zusammengeleimte Beine beim Trocknen.IMG_67236

Endlich: Der Zusammenbau der Einzelteile, wir benötigen:

  * 32 Stück Schlossschrauben M8x50mm (M8x45mm passen auch, sind aber schwerer erhältlich)
  * 32 Stück Karosseriescheiben M10 (schraubenkopfseitig)
  * 32 Stück Karosseriescheiben M8 (mutternseitig)
  * 32 Stück Muttern M8[![IMG_67239](/wp-content/uploads/2013/02/IMG_67239-300x225.jpg)

](/wp-content/uploads/2013/02/IMG_67239.jpg)

Das fertige Grundgerüst.IMG_67245

Fertig, mit zwei eingelegten Lochplatten (sinnvollerweise legt man unten eine massive Platte ein, um es als Ablagefläche nutzen zu können). IMG_67248 Jetzt kann man ausprobieren, ob man auch mit je einem Loch auskommt. Potenzielle Ersparnis: Viel weniger Löcher und nur die Hälfte an Eisenwaren.

Ein vorheriger Prototyp wurde aus 19 mm dickem MDF gefertigt. Bedenken, dass die 16 mm MDF nicht stabil genug wären, konnten nach dem Aufbau ausgeräumt werden. Sobald die Arbeitsplatten eingelegt sind, steht der Tisch bombenfest. Eine Luxusversion kann man natürlich aus Birke Multiplex bauen. Das treibt die Kosten für’s Holz aber um mindestens den Faktor 3-4 nach oben.

Verschraubt wird die Arbeitsplatte mit dem Gerüst in der aktuellen Version nicht, da Gewicht und Passung für einen festen Sitz sorgen. Natürlich kann man dies noch nachrüsten, indem man an den “Querstreben kurz” noch Material sowie ein Loch für die Einschraubgewinde in der Lochplatte anbringt.

Die Original-Lochplatten für den MFT von Festool sind 1102 x 718 mm groß und in 19 mm dickem MDF gefertigt. Sie haben insgesamt 77 Löcher mit 20mm Durchmesser in einer 7x11-Anordnung im 96mm Lochrasterabstand, welches mittig auf der Platte angeordnet ist. Diese Platten sind (CNC-gefräst) von Festool für 65 Euro (Ebaypreis inkl. Versand) zu haben. Der Zuschnitt einer gleichgroßen MDF-Platte im Baumarkt hingegen kostet rund 11 Euro. Selbst unter Berücksichtigung von Bohrerabnutzung (falls man einen 20 mm Forstnerbohrer verwendet) bzw. der Schablone und der Fräserabnutzung (falls man die Oberfräse verwendet) wird es selbst gebaut immer noch deutlich günstiger.

Zeitaufwand: etwa zweieinhalb Stunden

Kosten Grundgerüst mit zwei selbstgemachten Platten: rund 60 €

UPDATE

  * Er steht auch mit nur einer Schraube je Querstrebenende stabil, Version 2.0 <del>wird</del> könnte also mit weniger Schrauben auskommen.
  * Geplantes Zusatzfeature: per Hebel hochklappbare Rollen.
  * Nach langjährigem Einsatz hat sich gezeigt, dass sich die Schlossschrauben immer wieder gern freiwackeln. Für mehr Stabilität wären also Einschlaggewinde und Sechskantschrauben besser geeignet für einen festen Stand. Oder viel billiger: ordentliche Spax-Schrauben, wenn es auf mehrfache Demontage nicht ankommt. :-)

Siehe auch